Free Fire (UK 2016)

In FREE FIRE von Ben Wheatley geht es um einen illegalen Waffen-Deal in den 1970ern, als ein paar IRA-Mitglieder in die USA reisen, um dort in einer leerstehenden Lagerhalle das Geschäft über die Bühne bringen wollen. Als dieses aufgrund von „persönlichen Differenzen“ zwischen zwei Beteiligten eskaliert, werden die Waffen kurzerhand vor Ort gegeneinander eingesetzt und ausgiebig getestet.

Das besondere an FREE FIRE ist allerdings, dass, im Gegensatz zu anderen Action-Streifen wie DREDD (USA 2012), THE RAID (IND 2012) und eigentlich allen anderen auch, die Konsequenzen von Schusswunden nicht unmittelbar und eindeutig sind, sondern realistischer. Der Film lebt von dieser Realitätsnähe und dem Verzicht auf inszenatorische Mittel wie Zeitlupen etc. Schüsse fallen, man wird knapp verfehlt – oder vielleicht doch getroffen, aber an ganz anderen Körperstellen.

Das ist ein Shootout, der hier über die gesamte Länge des Films läuft, der in anderen Filmen aber nur eine Sequenz von wenigen Minuten ausmachen würde. Das macht FREE FIRE anders – und aufgrund der sonst gewohnten Action-Filme auch zu einem Film mit einem besonderen Augenzwinkern. Hervorzuheben sind die äußerst interessanten Charaktere, allen voran der von Sharlto Copley dargestellte XYZ. Allerdings bleibt der Streifen insgesamt viel zu ernsthaft. Das trübt dieses interessante filmische Experiment. Eine Prise an sich durchziehender Ironie, wie sie bei Matthew Vaughn, Regisseur von KINGSMAN – THE SECRET SERVICE (UK 2015), zu finden ist, würde FREE FIRE ganz anders erscheinen lassen. Der Film ist spannend, mal etwas anderes, aber lässt auch viel Potential ungenutzt.