Halloween (USA 2018)

Als Fan von HALLOWEEN – DIE NACHT DES GRAUENS (USA 1978), HALLOWEEN – DAS GRAUEN KEHRT ZURÜCK (USA 1981) und HALLOWEEN: H20 – 20 JAHRE SPÄTER (USA 1998), die ich inzwischen einmal jährlich an einem gewissen Tag versuche zu sehen, bin ich auf die neueste Fortsetzung der Reihe um den legendären maskierten Killer Michael Myers besonders gespannt gewesen. Das besondere an HALLOWEEN (USA 2018) ist, dass sie alles, was in der Reihe nach dem ersten Teil geschehen ist, ignoriert und somit zur ersten und derzeit einzigen Fortsetzung in einem alternativen Horror-Universum wird. Die Trailer #1 und #2, der Soundtrack von John Carpenter, Cody Carpenter und Daniel Davies sowie der Roman von John Passarella haben mit bereits überrascht und begeistert – nun war nur noch abzuwarten, wie der eigentliche Spielfilm ist. „Halloween (USA 2018)“ weiterlesen

Anon (USA 2018)

Andrew Niccol, Regisseur von Science-Fiction-Filmen wie GATTACA (USA 1997), S1M0NE (USA 2002) und IN TIME – DEINE ZEIT LÄUFT AB (USA 2011), hat mit ANON (USA 2018) einmal mehr einen Spielfilm erschaffen, dessen dystopisches Szenario auf den gesellschaftlich-technologischen Entwicklungen der Gegenwart aufbaut. In einer Welt, in der über die Augen alles aufgezeichnet, gesteuert und durchleuchtet werden kann, gibt es keine geheimbleibenden Informationen mehr. Die Privatsphäre wird bereitwillig aufgelöst und der Job des Detectives Sal Frieland damit umso einfacher. Schwer wird es jedoch, als er einen Mord aufklären soll, bei dem das Opfer gehackt wurde und damit keine Aufzeichnungen vom Täter gemacht werden konnten …

Immer wieder schafft es Andrew Niccol, Themen aufzugreifen, die am technologischen Puls der Zeit sind, und diese kritisch zu diskutieren. In ANON (USA 2018) geht es nun um Transparenz und Manipulation von Informationen in der Zeit von Social Media und die bereitwillige Offenbarung davon, die immer mehr um sich greift und in diesem Krimi-Szenarion bereits eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit ist. Nur eine junge Dame scheint sich dem Ganzen entziehen und anonym bleiben zu wollen. Dabei gerät sie jedoch in den Fokus der Ermittlungen.

Die Art der detailverliebten Erzählung und Inszenierung ist spanennd und hat bei mir auch häufig Überlegungen aufkommen lassen, wie sehr sich ANON (USA 2018) auch mit der Serie BLACK MIRROR (UK 2011-?) von Charlie Brooker vergleichen lässt bzw. da hineinpasst. Das macht es für mich besonders spannend, denn was Charlie Brooker im Bereich Serie ist, das ist Andrew Niccol für Spielfilme – allerdings mit dem Unterschied, dass BLACK MIRROR (UK 2011-?) deutlich intensiver und kompromissloser ist, was gesellschaftsrelevante Diskussion der Themen anbelangt. Deshalb wirkt ANON (USA 2018) teilweise auch recht langatmig und mit inhaltlichen Längen, die nichts vorantreiben. Oder anders gesagt: Andrew Niccol hat für ANON (USA 2018) ein äußerst spannendes Konzept entwickelt, dass in der inhaltlichen Umsetzung aber viel Potential verschenkt. Alternativ wäre es sehr spannend, wenn Andrew Niccol das grundsätzliche Konzept in einer Art Mini-Anthology-Serie umgesetzt hätte – quasi in Anlehnung an BLACK MIRROR (UK 2011-?). Jede neue Folge hätte es dann ermöglicht, neue Schwerpunkte zu setzen und die Idee intensiver zu verfolgen und zu diskutieren.

Die vielleicht wichtigste inhaltliche Diskussion findet sich in ANON (USA 2018) erst ziemlich am Schluss, wenn es um die bereitwillige Offenlegung oder das bewusste Verbergen von Informationen geht. Die von Amanda Seyfried gespielte junge und anonym bleiben wollende Dame bringt es für sich auf den Punkt: „Ich habe nichts zu verbergen. Da ist nur nichts, was ich euch zeigen will.“ Diese Unterhaltung ist spannend und wichtig – nur ist der vorhergehende Spielfilm dafür größtenteils nicht relevant oder zielführend. ANON (USA 2018) bleibt dementsprechend inhaltlich blasser, als das Thema und das Konzept eigentlich ermöglichen würden. Konzept: Top. Inhalt: Flop.

The Grey – Unter Wölfen (USA 2011)

Lange Zeit hat THE GREY – UNTER WÖLFEN (USA 2011), der Abenteuer-Film von Regisseur Joe Carnahan, bei mir darauf warten müssen, gesichtet zu werden. Nun hat sich die Gelegenheit dazu ergeben und es hat sich eigentlich nur eines für mich verändert: Während ich zuvor viel über positive und negative Erwartungen an und Vorstellungen von dem Wildnis-Abenteuer nachgedacht habe, werden diese nun von positiven und negativen Erfahrungen nach der Sichtung abgelöst. „The Grey – Unter Wölfen (USA 2011)“ weiterlesen

Die Akte Grant (USA 2012)

Der Zufall hat mich neulich zu THE COMPANY YOU KEEP – DIE AKTE GRANT (USA 2012) geführt. Der Spielfilm ist gestartet – und ich bin hängengeblieben. Irgendetwas war, vor allem für einen jüngeren Spielfilm, an der Inszenierung von Anfang an anders. Und anders bedeutet interessant, sogar äußerst interessant. Dialoge, die normalerweise stattfinden würden, wurden ausgeblendet. Die Inszenierung und die Abläufe erschienen viel langsamer und angenehmer. In nur wenigen Einstellungen keimte bereits die Vorstellung von einer komplexeren, inhaltlich vielschichtigen Geschichte auf … „Die Akte Grant (USA 2012)“ weiterlesen

Der Tatortreiniger – Season 7 (D 2018)

Gestatten: Schotte, Heiko Schotte. Tatortreiniger. – Schotty ist mit neuen, außergewöhnlichen und vielschichten Abenteuern zurück. Nur leider ist die siebente Staffel der Serie mit dem Tatortreiniger auch die letzte. Vier Folgen sind noch einmal der Feder von Autorin Ingrid „Mizzy Meyer“ Lausund und der Inszenierung von Regisseur Arne Feldhusen entsprungen – und diese sind wie gewohnt … „Der Tatortreiniger – Season 7 (D 2018)“ weiterlesen

Psych (USA 2006-2014)

PSYCH (USA 2006-2014), diese Serie steht für unendlich viele kreative Ideen und endlosen Spaß über acht Staffeln hinweg. Die Krimi-Serie über einen, ähem, hellseherischen Detektiv namens Shawn Spencer und seinen besten Freund Burton „Gus“ Guster ist eine Mischung ganz besonderer Stile und Elemente aus Serien wie MONK (USA 2002-2009) und DR. HOUSE (USA 2004-2012). Gewürzt wird das alles mit pausenlosem Klamauk und einem Dauerfeuer an populärkulturellen Anspielungen. Quasi das Beste dieser Welten. Das ist allerdings nicht für alle Zuschauer etwas. Wer aber Freude an Klamauk und Absurditäten hat, die in dieser Serie in einer Überzahl zur Schau gestellt werden, wird in Sachen Unterhaltung, garniert mit einem gewissen Anspruch, fündig und belohnt.

Alles geht mit einer Lüge los: Damit Shawn Spencer nicht selbst plötzlich zum Kreis der Verdächtigen gezählt wird, muss er auf die Lüge zurückgreifen, dass er einen Tipp nur aufgrund seiner hellseherischen Fähigkeiten geben konnte, obwohl es eigentlich nur seiner antrainierten und übermäßig ausgeprägten Aufmerksamkeit zu verdanken ist. Diese Lüge zieht sich immer mehr in die Länge und wird zur Erfolgsnummer: Der erste Fall wird geklärt – und am Ende steht die Gründung der Detektei „Psych“. Shawn Spencer übernimmt ab da immer wieder neue Fälle als hellseherischer Berater, der stets und ständig eine Show abzieht, für das Santa Barbara Police Department. Ohne Unterstützung geht es nicht und so zieht er seinen besten Freund jedes Mal mit hinein – und hält diesen erfolgreich von seinem eigentlichen Job als Pharma-Vertreter ab.

Schnell auf den Punkt gebracht: Shawn Spencer, ein pseudo-hellseherischer Detektiv mit mehr als nur einer Neigung zu übertriebenem Quatsch und Klamauk, der dem Ernst des Lebens gerne aus dem Weg geht. Burton „Gus“ Guster, ein Pharma-Vertreter, der das Leben im Griff hat und daher immer wieder die Verantwortung für seinen besten Freund übernimmt, aber selbst auf der Suche nach der Liebe seines Lebens ist. Carlton Lassiter, ein schlacksiger Detective, der kein gutes Haar an dem PSYCHo-Team lässt, aber zur Zusammenarbeit mit den beiden gezwungen ist. Juliet O’Hara, die Junior-Partnerin von Carlton Lassiter, die hin- und hergerissen ist zwischen der Überzeugung vom eigenen Job und den Qualitäten des Hellseher-Duos. Henry Spencer, der stets nörgelnde und besserwisserische Paps von Shawn Spencer, der für die ausgeprägte Aufmerksamkeit verantwortlich ist, aber mit seinem Sohn auf Kriegsfuss steht. Karen Vick, die Chefin des Santa Barbara Police Departments, die das Chaos, das alle immer wieder anstellen, in den Griff bekommen muss. Das sind die Charaktere, die man als Zuschauer acht Staffeln lang erlebt und begleitet. Und es ließe sich noch viel mehr über sie sagen, denn das besonders spannende an der Serie ist, wie angenehm die Autoren die Charaktere immer wieder zum Scheinen bringen und keine losen Fäden hängenlassen. Und das über acht Staffeln hinweg.

Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Serie weiter, denn genau dem wird sehr viel Platz in der Erzählung eingeräumt. Und dieser große Vorteil ist gleichzeitig auch ein Nachteil – zumindest für Krimi-Liebhaber. Die Serie hat irgendwann damit eingesetzt, die eigentlichen Fälle in den Hintergrund zu stellen, teilweise sind sie nur noch Beiwerk und werden schnell gelöst. Das geht auch damit einher, dass mehr und mehr Fälle mit den Charakteren unmittelbar verknüpft sind bzw. diese immer zufälliger in verbrecherische Situationen gelangen. Das dürfte spätestens mit der Folge EIN ABEND MIT DEM GEHEIMNISVOLLEN MR. YANG – S03E16 (USA 2009) begonnen haben, als SHAWN SPENCER zum auserwählten Gegenspieler von Mr. Yang wurde. Spannend ist, dass alle Folgen sehr unterschiedliche Geschichten und Szenarios bieten, nichts wiederholt sich – das hält die Serie über die gesamte Länge sehr frisch. Allerdings wirkt sie durch den Fokus auf die Charaktere manchmal auch etwas wie eine Seifen-Oper – positiv wie negativ.

Lange habe ich mich gefragt, weshalb ich besonders gerne die Folgen der ersten beiden Staffeln sehe, obwohl alle 121 Folgen Unterhaltung pur bieten. Inzwischen liegt es mir deutlich vor Augen: Der Krimi steht mehr im Mittelpunkt und die Charaktere bringen noch keine längeren Geschichten mit. Es läuft ab wie eine Serie aus den 1980ern: Das Thema der Serie ist vorhanden und jede Episode bringt etwas neues mit, ohne unnötigen Ballast vorhergehender Folgen. Das ist keine harsche Kritik, die die ersten beiden Staffeln den anderen gegenüber den Vorzug geben soll. Es ist nur einfacher, diesen Folgen mal schnell einen Besuch abzustatten – denn je weiter man in der Serie voranschreitet, desto mehr möchte man auch am Ball bleiben, Zeit mit den Charakteren verbringen. Das lohnt sich auch, denn das Finale ist ein wunderbarer und äußerst passender Abschluss der gesamten Reise.

Diese Serie ist mit viel Liebe gemacht, anders lässt es sich kaum beschreiben. Liebe für die Charaktere, Liebe für Quatsch und Klamauk, Liebe für Schauspieler, Filme, Serien, Musik, ach, Liebe für alles Popkulturelle. Und Liebe für die Freundschaft, denn die seit der Kindheit bestehende Freundschaft zwischen Shawn und Gus ist eine für die Ewigkeit – bei allem Chaos, das damit verbunden ist. Eine schönere Bromance hat es in Film und TV bisher wohl noch nicht gegeben.

The Walking Dead – Season 8 (USA 2017)

In den letzten Jahren ist die Zombie-Apocalypse in Film und Fernsehen beinahe omnipräsent. Hervorstechend unter allen Beiträgen, sowohl in der Beliebtheit bei den Zuschauern als auch inhaltlich, ist die langlebige (sic!) Serie THE WALKING DEAD (USA 2010-?), die derzeit in der neuen Staffel läuft, bereits einen Ableger namens FEAR THE WALKING DEAD (USA 2015-?) hervorgebracht hat und demnächst auch mindestens drei Spielfilme produzieren wird. Die Serie leidet in den USA vor allem seit der achten Staffel, denn die Zuschauer schwinden genauso schnell wie die Lebenden in der Serie. Ein Blick auf die Folgen dieser Staffel bringt auch ein paar Überlegungen mit, was für die Zuschauer daran vielleicht unheimlich und vergraulend ist. „The Walking Dead – Season 8 (USA 2017)“ weiterlesen

Cherry Falls – Sex Oder Stirb (USA 2000)

Mitte bis Ende der 1990er wurde durch SCREAM (USA 1996) das Horror-Slasher-Genre wiederbelebt. Verschiedene andere Genre-Einträge entstanden in dieser Phase. Auch CHERRY FALLS – SEX ODER STIRB (USA 2000) von Regisseur Geoffrey Wright, der in den USA allerdings nicht ins Kino gekommen ist, sondern als bis dato teuerste TV-Premiere veröffentlicht wurde, zählt ebenfalls hierzu. Zunächst erscheint der Film nur blass und nichtssagend zu sein – aber weit gefehlt. „Cherry Falls – Sex Oder Stirb (USA 2000)“ weiterlesen

Lautlos Im Weltraum (USA 1972)

In LAUTLOS IM WELTRAUM (USA 1972) wird, wie im Science-Fiction-Film der 1970er besonders häufig anzutreffen, ein dystopisches Szenario geschildert, während das Schauspiel selbst in einem begrenzten Bereich abläuft. Auch wenn das filmische Erlebnis bei allem, was sich inzwischen auf der Leinwand sehen lässt, für manche Leute geradezu unspektakulär und langweilig erscheint, ist es der inhaltliche Kern, der wichtiger und zeitgemäßer als je zuvor ist. „Lautlos Im Weltraum (USA 1972)“ weiterlesen

Star Trek – Das Unentdeckte Land (USA 1991)

Nenne mir deinen Favoriten: STAR WARS (USA 1977) oder STAR TREK (USA 1966-1969). Das unendliche Thema mit den unendlichen Weiten hat oft genug die Fans gespalten. Auch wenn ich STAR WARS (USA 1977) etwas abgewinnen kann, STAR TREK (USA 1966-1969) ist die Welt, die mich leidenschaftlich interessiert. Und einer meiner absoluten Favoriten ist STAR TREK – DAS UNENTDECKTE LAND (USA 1991). „Star Trek – Das Unentdeckte Land (USA 1991)“ weiterlesen