Miese Kleine Morde (DK 2018)

Das kurze Buch von dem dänischen Autoren Jussi Adler Olsen kommt in einer netten Papp-Aufmachung daher. Das Vorhandensein der nur wenigen Blätter, die die Geschichte umfasst, wird von der dicken Pappe vorne und hinten kaschiert. Und darum geht’s: Der einfache Lars lässt sich nach der gescheiterten Ehe in einem Salon generalüberholen. Zumindest der äußere Schein soll stimmen, auch wenn er noch nicht weiß, wohin die weitere Reise gehen soll.

Der Salon hilft aber unerwartet weiter, denn die Unterhaltungen der Damen der High-Society über die Unzufriedenheit mit den Gatten bringt Lars – der sich zu Michél wandelt – auf die passende Idee: Auftragsmörder. Und das gelingt schneller und erfolgreicher als gedacht.

Das Buch von Jussi Adler Olsen ist ein netter Band, der sich schnell lesen lässt und eine interessante Prämisse bietet. Das ist aber auch schon alles gewesen. Weder Geschichte noch Charaktere bieten einen Mehrwert und so bleibt alles auf das pure Geschehen reduziert, ohne weitere inhaltliche Ausarbeitung. Die Besonderheit ist nur der Schluss, denn der ist gemein. Dennoch wirkt die Geschichte so, als hätte es auch für einen TV-Spielfilm konzipiert sein können, der jedoch kein grünes Licht bekommen hat. Schnell ein kurzes Buch draus gemacht und die nächste Veröffentlichung steht. Dieser Eindruck ist bei mir zumindest entstanden. Es ist keine schlechte Lektüre, sie ist unterhaltsam, aber sie liefert auch wieder viele verpasste Chancen. Ein zweites Mal würde ich daher keine zehn Euro für das Buch ausgeben.

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