Nach DAS LETZTE HAUS LINKS (USA 1972) und noch lange vor NIGHTMARE – MÖRDERISCHE TRÄUME (USA 1984) versetzte Horror-Regisseur Wes Craven die Zuschauer in eine weitere alptraumhafte Abgeschiedenheit, nämlich die der trostlosen Wüste von Nevada. Nach einem Unfall sind die drei Generationen der Carters dort gestrandet, wo niemand anderes vorbeikommt und nur das Militär die Zone überfliegt und atomare Tests durchführt. Und diese Tests haben etwas unheimliches hervorgebracht …
Zumindest, wenn man HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN (USA 1977) im englischen Original sieht. In der deutschen Synchronisation wurden aus den mörderischen und kannibalischen Mutanten stattdessen Ausserirdische, die dort vor einiger Zeit gelandet sind, aber die Erde nicht mehr verlassen konnten. Eigentlich sind sie friedlich, aber aufgrund von Ignoranz und später auch Intervention durch das Militär, wurden sie von zunächst mehreren hundert Ausserirdischen immer weniger, bis nur noch sechs übrig geblieben sind, die nun einen tief sitzenden Groll gegen die mörderischen Menschen haben und gleiches mit gleichem vergelten.
Während das Szenario an sich nicht viel mehr hergibt als einen Kampf ums Überleben zwischen Menschen und mordenden Mutanten, ist es die deutsche Synchronisation, die mit den inhaltlichen Änderungen deutlich darüber hinausgeht. Diese Anpassungen bieten tatsächlich etwas gesellschaftskritisches, über dass es sich nachdenken und diskutieren lässt. Zudem sind es manche der schauspielerischen Leistungen, die in einzelnen Momenten trotz der recht eigenwilligen filmischen Inszenierung ansprechen, überzeugen und besser sind, als das, was eigentlich zu erwarten wäre.
Einerseits ist HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN (USA 1977) kein erzählerisch oder inszenatorisch überragender Film, andererseits entfaltet gerade die deutsche Synchronisation eine ganz neue filmische Welt, die den Film spannender erscheinen lässt. Das Remake THE HILLS HAVE EYES (USA 2006) von Regisseur Alexandre Aja hat zwar in allen filmischen Belangen viel mehr zu bieten und ist absolut versiert inszeniert, aber das Original entfaltet auf die genannte Weise einen ganz besonderen Charme. Wer mit verschiedenen Horror-Filmen aus den 1970ern etwas anfangen kann, u.a. BLUTGERICHT IN TEXAS (USA 1974) ist darauf eingestellt, was zu erwarten ist.