Die Science-Fiction-Serie SALVATION dreht sich um die Gefahr eines auf die Erde zukommenden Asteroiden, dessen Einschlag die gesamte Menschheit auslöschen könnte, und dem Bemühen des Elon-Musk-ähnlichen Darius Tanz, eines jungen MIT-Absolventen sowie weiterer Leute aus der US-Regierung, die drohende Apokalypse zu verhindern. Neben der Gefahr von außen zeigen sich aber auch immer wieder neue interne, politische und internationale Probleme, die das schon schwierige Unterfangen noch komplizierter machen.
Die Serie überzeugt mit einem angenehmen Spannungs- und Unterhaltungswert, der sich auch schon bei TRAVELERS – DIE REISENDEN (USA 2015 – ?) und ASCENSION hat finden lassen. Alle drei Serien haben, neben einem Science-Fiction-Szenario, eines gemeinsam: Unspektakuläre Titel, die zu schnell vergessen werden. Gleichzeitig, aber ohne diesen qualitativen Level zu erreichen, erinnern die Spannungs- und Verschwörungsszenarien der Serie auch sehr an 24 (USA 2001-2015) mit Kiefer Sutherland. Die 13 Episoden der ersten Staffel sind von den Erzählungen, Ereignissen, den Charakteren sowie den schauspielerischen Leistungen her fesselnd und spannend. Dennoch bleibt die Serie zu allen faszinierenden Elementen, die zur potentiellen Diskussion bereitstehen, immer auf recht großer Distanz. Ist es die Science-Fiction, die im besonderen Maße die Möglichkeit bietet, individuelle, kollektive und gesellschaftliche Fragen und deren vielfältige Antworten zu diskutieren, wird dieses Potential hier nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Das ist äußerst schade, aber vielleicht wird die zweite Staffel hier etwas nachbessern. Ein wenig mehr Diskussionen wie in DESIGNATED SURVIVOR (USA 2016-2019) würden der Serie mehr Profil verleihen.
Zwei negative Punkte haben sich auch noch gezeigt, wovon sich einer aber sehr schnell aufgelöst hat, während sich der andere jedoch durch die gesamte Staffel zieht. Der Beginn der ersten Folge ist, zumindest wie sich die Charaktere zeigen und äußern, wenig ansprechend. Tatsächlich habe ich überlegt abzuschalten, da ich befürchtet habe, mich würde nur Nonsens erwarten. Da die Serie aber bereits in der ersten Episode sehr schnell das Tempo steigert und zum Thema kommt, war das auch schnell wieder vergessen. Allerdings hat sich als störend erwiesen, dass in der Serie die Zeit bis zum Einschlag von Beginn ab ungefähr 160 Tage beträgt. Das Gefühl beim Betrachten der Serie, was technologische Entwicklungen, Reisen zwischen Städten und Ländern, charakterliche Beziehungen sowie politische und globale Entwicklungen anbelangt, sagt deutlich, dass vielmehr Zeit vergangen sein muss, als die wenigen Tage, von denen die Serie spricht. Bei aller Science-Fiction ist dies aber häufig unglaubwürdig. Insgesamt bietet die Serie aber gelungene Unterhaltung, nicht mehr und auch nicht weniger.