Hermes Hilft Weiter …

Ein Studium verläuft dank RPO und SPSO nach festen Plänen und Regeln. Spannend wird es aber, wenn man nicht nur diesen langjährig eingelaufenen Spuren und Bahnen folgt, sondern auch abseits des normalen Weges auf Entdeckungsreisen geht. Drei Studierende machen derzeit genau das und forschen selbstständig – und die Universität unterstützt sie dabei.

Hermes hilft weiter. Weder der Gott der griechischen Mythologie noch der global agierende Dienstleister sind damit gemeint, sondern das Junior-Programm zur Förderung von Forschung an der Universität Rostock. Hermes hat zum Ziel, Studierende in den Bachelor- und Master-Studiengängen bereits während des Studiums an die Themen und Methoden von Forschung heranzuführen und somit langfristig den wissenschaftlichen Nachwuchs auf diese Laufbahn einzustimmen.

In selbstverantwortlich durchgeführter Forschung haben Studierende die Möglichkeit, tiefgehender in die Wissensgebiete eines Studiengangs vorzudringen und sich weiter zu spezialisieren. Gleichzeitig bilden sie durch die üblichen Prozesse in Forschung, Akquise und Verwaltung, die sie dabei durchlaufen, neue Kompetenzen aus, die für eine spätere Laufbahn in der Forschung von Vorteil sind.

In forschungsbezogenen Stellenausschreibungen ist beispielsweise zunehmend als Voraussetzung zu lesen, dass Bewerber über Erfahrungen in der Einwerbung von Fördermitteln verfügen sollten. Als frischer Absolvent eines Studiums ist es allerdings recht unwahrscheinlich, dass man über derartige Erfahrungen verfügt. Wer aber bereits während des Studiums auf Hermes baut, sammelt erste Punkte.

Derzeit zählen die drei Soziologie-Studenten Paul Samula, Martin Achterberg und Benjamin Aretz auf die Förderung durch Hermes. Aller Anfang ist aber nun mal schwer. Daher bestand auch hier zunächst die Herausforderung darin, Unterstützer für eine Idee zu finden, denn ein Projekt benötigt mehr als einen Einzelkämpfer. Paul Samula beschäftigte sich bereits in der Bachelor-Thesis mit modernen Trends und Methoden des Tauschens. In Martin Achterberg und Benjamin Aretz hat er Kommilitonen gefunden, die sich ebenfalls für die Thematik und das Phänomen der Sharing Economy interessieren. Gemeinsam möchten sie mehr über den via Internet geförderten Tausch bzw. das Teilen von Dingen wie Wohnraum, Autos oder Kleidung in Erfahrung bringen.

Die Entscheidung war schnell getroffen, dass der Versuch gestartet werden soll, ein Projekt bei Hermes zu beantragen. Die Herausforderung und Zuversicht, dass es sich auch mit dem eigentlich zu absolvierenden Studium vereinbaren lassen muss, blieb stets im Hinterkopf. Unterstützt werden die drei Studenten zudem von Dr. Sylvia Keim-Klärner vom Institut für Soziologie und Demographie, die für die wissenschaftliche und administrative Betreuung des Projekts verantwortlich ist.

Hermes fördert pro Jahr bis zu fünf studentische Projekte mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten und Mitteln bis zu 5.000 Euro für die Beschaffung forschungsrelevanter Literatur sowie von Technik bzw. Lizenzen und den Ausgleich von Druck- und Reisekosten. Originalität bzw. Aktualität des Vorhabens, internationale Aspekte – zum Beispiel das Netzwerken auf Konferenzen – aber auch die bisherigen wissenschaftlichen Leistungen der Studierenden und die Angemessenheit der beantragten Mittel spielen bei der Prüfung des Antrags eine besondere Rolle.

Wer schon lange mit Ideen für spannende Forschung im Kopf jongliert und auf eine Chance wartet, sich daran zu versuchen, der ist bei dem Junior-Programm genau richtig. Vielleicht folgen schon bald weitere Projekte auf den Spuren von Hermes. Paul Samula, Martin Achterberg und Benjamin Aretz stehen inzwischen mitten in der Forschung: Experten-Interviews wurden bereits geführt, für weitere Interviews suchen sie noch Tauschende und Teilende. Wer Interesse hat, schreibt bitte an: sharing@uni-rostock.de