Nun ist sie da: Die neue Homepage der Universität Rostock ist am 16.01.2017 etwas sang- und klanglos an den Start gegangen und präsentiert der Welt das digitale Aushängeschild in frisch renoviertem Zustand. Schnell mal durchgeklickt und einen ersten Eindruck verschafft. Zeigt der Daumen nach oben oder unten?
Neben dem Design hat es auch große Änderungen am technischen Unterbau gegeben, die die Homepage zukunftssicher machen soll. Das Responsive Design soll sie nicht nur auf Desktop-Computern und Laptops passend anzeigen, sondern auch unterwegs auf Smartphones und Tablets eine optimierte Darstellung bieten. Hervorzuheben ist die Touch-Optimierung, so dass nicht mehr alles dicht beieinandersteht. Vorbei sind die Zeiten, in denen man erst zoomen musste, um Links mit dem Finger eindeutig anklicken zu können.
Bunter, frischer, eleganter und eingängiger zeigt sich die neue Homepage. Das zuvor jahrelang eingesetzte Design hat seinen Dienst tapfer erfüllt. Am Ende haben Zeit und Fortschritt jedoch deutliche Spuren daran hinterlassen. Schaut man sich aber viele andere universitäre Homepages in Deutschland an, war selbst die bisherige Version – bei allen Mängeln, die man aufzählen wollte – gefühlt immer eines der besseren Beispiele für Präsentation von und Zugang zu universitären Informationen. Wie schneidet nun aber die nächste große Version ab? Kurz gesagt: Der Status-Quo wird aufrechterhalten. Mindestens – aber nicht nur das. Da alle vorhandenen Inhalte manuell übertragen bzw. neue erstellt werden mussten, wirkt nun alles aufgeräumter als zuvor.
Dennoch gibt es auch einige Kritikpunkte, die den positiven Eindruck schmälern. Besonders auffällig sind die Suche und der Schnelleinstieg. Klickt man auf eines der beiden Elemente, öffnen sich darüber die zugehörigen Suchfelder oder Einträge. Die Inhalte der geöffneten Seite werden dadurch nach unten verschoben. Beide Punkte können nur über das X, das rechts oben eingeblendet wird, geschlossen werden. Dafür muss mit der Maus ein Weg zurückgelegt werden – ein Weg, der einer zu viel ist. Ideal wäre es, wenn man in einen beliebigen leeren Bereich klicken könnte, um das Feld zu schließen. Die Suche könnte darüber hinaus platzsparender und effizienter geöffnet werden, indem das Eingabefeld per Klick nach links erweitert und geöffnet wird. Der Schnelleinstieg sollte hingegen genauso wie alle darunterliegenden Menüs als Einblendung geöffnet werden. Apropos Menü-Einträge: Bei einigen Rubriken macht sich beim Einblenden ein unschöner Effekt bemerkbar. Man muss – zumindest auf einem Standard-13-Zoll-Laptop, über den sicherlich viele Nutzer verfügen werden – scrollen, um die unteren Einträge sehen zu können. Das sollte nicht geschehen. Grundlegende Prinzipien eines nutzerfreundlichen Designs sind, das man wenig scrollen, kurze Wege mit der Maus zurücklegen und noch weniger Klicks ausführen soll. Um letzteres zu erreichen, ist vor allem eine durchdachte Struktur notwendig – wie man es auch von der Dateiverwaltung am Computer oder sogar der Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit kennt. Ist sie von Anfang an zu kompliziert, wird es bei der zukünftigen Pflege von Inhalten nicht übersichtlicher werden. Im Augenblick sind wichtige Informationen auf der neuen Homepage zwar besser zu finden als vorher, aber strukturell zeigt sich bereits, dass einiges noch verbessert werden kann.
Die Universität Rostock hat einen gelungenen digitalen Neustart hingelegt. Das Design ist schlicht und ansprechend, die grundlegende Navigation schnell und effizient. Unter den universitären Homepages bleibt sie also sicherlich weiterhin ein gutes Beispiel. Dennoch lässt sich eine Liste mit Vorschlägen zur Optimierung schnell erstellen. Auch ein bisschen mehr Dynamik wäre schön. Nach dem Laden der Homepage wird lediglich ein statisches Bilder-Modul angezeigt, durch das man sich zu anderen Beiträgen klicken kann. Ein automatischer Wechsel nach wenigen Sekunden macht viel aus. Übrigens, auf heuler online sieht man bereits, wie das geht.