Das Ist Unsere Zeit – Unser Campus – Unser Rostock

Furchtlos und voller Neugierde wie Lois Lane hat sich die rasende Reporterin von »Zeit Campus«, Marie Gamillscheg, letztes Semester für eine Ausgabe nach Rostock begeben. Zwei Tage in einer neuen Stadt, unendlich viele Eindrücke, neue Leute im Minutentakt – und ein spontanes Treffen mit dem »heuler«, das ganz anders wurde, als geplant war …

Eine Chronologie der Ereignisse: Am Donnerstag, 22.10.2015, erschien bei »Facebook«, dass einige Leute aus Rostock einen Beitrag von »Zeit Campus« mit »gefällt mir« markiert haben. Scheinbar war gerade jemand von der Redaktion hier unterwegs. Zugegeben, erst einmal habe ich das gekonnt ignoriert. Stunden später wiederholte sich das Spiel.

Freitag, 23.10.2015: Ein neues Bild, ein neuer Beitrag – und auch der »heuler« ist dabei. Inzwischen wurde die neueste Ausgabe entdeckt. Als gelegentlicher Autor beim Magazin musste ich gleich mal kommentieren, dass sich bei dieser Gelegenheit eine Art journalistische Amtshilfe anbieten würde. »Zeit Campus« berichtet über »heuler«? Das geht doch auch umgekehrt. – Nun, damals war noch nicht abzusehen, wie lange der angefangene Artikel noch halbfertig in der Schublade verschwinden würde. – Wenige Kommentare, Nachrichten, Telefonate und Stunden später stand Reporterin Marie Gamillscheg bei mir im Büro in der Ulmenstraße und die Plauderei ging sofort in die Vollen. Eine Stunde später verließ sie es wieder und war auch schon auf dem Weg zum nächsten Gespräch.

Unsere Köpfe glühten in Anbetracht des pausenlosen Austausches über die Stadt, das Leben, die Universität, die Leute und alle damit verbundenen Erlebnisse. Ein Interview, wie es anfangs eigentlich mit diesem Treffen geplant war, ist es am Ende allerdings nicht geworden. Vielmehr fand eine unerwartete Begegnung des frischen, interessierten und unverfälschten Blickes des Neuankömmlings mit dem eingeschärften Blick eines inzwischen langjährig »Eingesessenen«, der stets und ständig Gefahr laufen kann, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu erkennen, statt. »Zeit Campus« entdeckt so stets neues, »heuler« muss hier hingegen bekanntes immer wieder neu entdecken.

Und so wurde aus dem Plan, Marie Gamillscheg zu entlocken, was sie denn bereits alles in Rostock erlebt hat, unerwartet eine Unterhaltung, die zwar genau das aufgeschnappt, aber zudem mit verschiedenen Anekdoten aus Vergangenheit und Gegenwart noch gewürzt hat. Der erste Eindruck der Besucherin, dass quasi jeder jeden kennen könnte – sie stieß an verschiedenen Stellen immer wieder auf dieselben Namen und Leute – lässt sich immer wieder nur bestätigen: Rostock ist eben ein Dorf. Wie häufig lernt man hier Leute kennen und stellt in den ersten vier Minuten fest, über welche fünf Leute man sich schon längst kennen könnte. Und so war es geradezu ein Muss, dass die Reporterin das Gespräch im Anschluss mit jemandem geführt hat, mit dem ich gemeinsam mehrjährig in einem Projekt gearbeitet habe. Q.E.D. Das Gespräch ging weiter über die kurzen, manchmal aber auch längeren Wege, die in der Stadt und zwischen den Lehrveranstaltungen zurückgelegt werden müssen, den Ausblick auf die geplante Campus-Linie, die einiges erleichtern wird, Hansa Rostock, das Meer vor der Tür, die Freundlichkeit der Menschen, aber auch deren kuriose Eigenheiten. Rostocker schaffen es hervorragend, die Straßenbahn oder den Bus erstürmen zu wollen, kaum, dass die Türen geöffnet sind. Daran werden sie nur von den herauseilenden Leuten gehindert, während sie verwundert im Weg stehenbleiben. Eine sprachliche Perle kommt noch hinzu, »weißt« – das Rostocker Pendant zum Englischen »you know«. Langsam schien es zu verblassen. Oder habe ich es nur zunehmend überhört?

Lange Rede, kurzer Sinn: In dieser einen Stunde hat sich die Vielfalt von Studium und Leben in der Hansestadt Rostock neu erleben lassen. »Zeit Campus« hat mit dem Besuch viel Spannendes an dem, was normalerweise zu selbstverständlich angenommen wird, wieder vor Augen geführt: Das ist unsere Zeit. Das ist unser Campus. Das ist unser Rostock.